Mittwoch, 14. August 2013

Weine mit Hitler Etiketten auf Wein und Prosecco aus Italien

Ras­sis­ti­sches Gedan­ken­gut ist in Ita­lien weit ver­bei­tet, vor allem bei rechts­ge­wirk­ten Poli­ti­kern und bei Fuß­ball­fans. Ein Wein­gut aus dem Fri­aul bie­tet jetzt auch Hitler-Weine in sei­nem Online-Shop an – ein per­ver­ser Umsatzbringer.
Perverser Umsatzbringer: die Hitler-Etiketten der Familienkellerei Lunardelli
Per­ver­ser Umsatz­brin­ger: die Hitler-Etiketten der Fami­li­en­kel­le­rei Lunardelli
Der Win­zer heißt Ales­san­dro Lunar­delli, und sein Wein­gut befin­det sich in Col­loredo di Prato, einem Vor­ort von Udine. Genau genom­men ist es kein Wein­gut, son­dern eine Fami­li­en­kel­le­rei, die von rund 30 Klein­win­zern aus allen Tei­len des Fri­auls Jung­wein kauft, die­sen aus­baut, abfüllt und vermarktet.
Wegen der hohen Qua­li­tät ihrer Weine ist die 1967 gegrün­dete Kel­le­rei aller­dings noch nicht auf­ge­fal­len, umso mehr wegen der Eti­ket­ten, die auf den Fla­schen kle­ben. Sie zie­ren bar­bu­sige Frauen, Repro­duk­tio­nen von Meis­ter­wer­ken Van Goghs und Monets, vor allem aber faschistisch-militärische Motive: Land­ser mit Stahl­helm,  Kin­der, die mit Hit­ler­gruß salu­tie­ren, Mus­so­lini auf einem Pan­zer und Hit­ler in allen Varia­tio­nen: mal als Por­trait (Auf­schrift: «Ein Volk, ein Reich, ein Füh­rer»), mal mit offe­nem Feld­her­ren­man­tel (Auf­schrift: «Sieg Heil»),  mal mit Bal­ken­kreuz (Auf­schrift : «Der Füh­rer»). Auch Kon­ter­feis von Her­mann Göring, Rom­mel, Himm­ler und Eva Braun gehö­ren zur Flaschenausstattung.

«Der Pro­secco vom Führer»

Etikett "Der Prosecco vom Führer"
Eti­kett "Der Pro­secco vom Führer"
Die Hälfte der ins­ge­samt 100.000 Fla­schen, die pro­du­ziert wer­den (Pinot Bianco, Pinot Gri­gio, Ver­duzzo, Caber­net franc und andere), sind mit Moti­ven die­ser als «his­to­ri­sche Serie» ver­harm­los­ten Eti­ket­ten beklebt. Im Online-Shop der Kel­le­rei wer­den die Weine zum Ein­heits­preis von 8 Euro ange­bo­ten. Auch ein Pro­secco (9,90 Euro) gehört dazu. Auf sei­nem Eti­kett fin­det man ein Jugend­por­trait Hit­lers, dar­über eine Ban­de­role mit den Wor­ten: «Der Pro­secco vom Führer».
Die «his­to­ri­sche Serie» der Kel­le­rei Lunar­delli umfasst zwar auch Por­traits von Karl Marx, Lenin, Sta­lin und ande­ren Kom­mu­nis­ten. Doch die Por­traits faschis­ti­scher Füh­rer neh­men ein­deu­tig den größ­ten Platz ein.
Ales­san­dro Lunar­delli ist stolz auf die Mar­ke­ting­idee, die von sei­nem Sohn Andrea stammt. «Dank die­ser ori­gi­nel­len Idee», so der Fir­men­in­ha­ber zynisch, «haben wir große Auf­merk­sam­keit durch die inter­na­tio­na­len Medien erfahren…»

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