Mittwoch, 3. Oktober 2012

Einer der besten griechischen Rotweine


Kokkalis : Trilogia

DER international anerkannte Spitzenwein aus Griechenland: sortenreiner Cabernet Sauvignon, Barriqueausbau, authentische Aromen, intensive, feine Tannine und voller Körper vom Spitzenweingut Kokkalis.
Trilogia ist der Spitzenwein des ursprünglich in Mönchengladbach ansässigen Apothekers Christos Kokkalis, der sich zu Beginn der 90er Jahre mit dem Kauf eines kleinen Weingutes in seiner Heimat Elis am griechischen Westpeloponnes einen lang gehegten Traum erfüllte. Mit Trilogia stellt er heute einen Cabernet Sauvignon von internationaler Spitzenklasse her, der nach sorgfältiger Ernte und Verarbeitung 18 Monate im Barrique reift.
Tiefdunkel in der Farbe und mit starken Fruchtaromen, die von Noten von Paprika, Pfeffer, Schwarztee und Cassis begleitet werden, entfaltet der Trilogia einen außergewöhnlichen, dichten Geschmack. Seine kräftige und gleichzeitig sehr feine Tanninstruktur und sein voller Körper sorgen für einen langen aromatischen Nachhall.
Auch wenn dieser griechische Rotwein bereits heute ein Hochgenuss ist, lohnt es sich, ihn noch etwas zu lagern. Seine optimale Trinkreife erhält er ab 2011, lagerfähig ist er mindestens 10 Jahre.
Preis 34,90

Montag, 1. Oktober 2012

Weingut Ankermühle

Weingut Ankermühle
Birgit Hüttner
Kapperweg 
65375 Oestrich-Winkel
Tel: 06723-24 07
Fax: 06723-88 86 75
Eine Betriebswirtin als Inhaberin, ein ehemaliger Flugzeugelektriker und Marketing-Experte an ihrer Seite und ein Ex-Rennradsportler als Kellermeister. Was dabei herauskommt wenn man die Charaktere zusammenbringt? Eines der erfrischendsten Wein-Projekte des Rheingaus! Direkt unterhalb des großen Rheingauer Schloss Johannisberg schmiegt sich die Ankermühle in den Hang. Früher eine Getreidemühle, heute ein Startup-Weingut und Slow Food Restaurant: Was sich in 600 Jahren nicht alles ändern kann! Für den Wein-Stil des Hauses, das hauptsächlich Riesling, aber auch ein wenig Spätburgunder produziert, ist Jörn Goziewski als Kellermeister verantwortlich. Und der von dem ehemaligen Radsportler eingeschlagene Weg begeistert mit Klarheit und Brillanz die Weinwelt. Man setzt auf konsequent nachhaltige Arbeit, im Weinberg wie im Keller, es wird streng nach ökologischen Richtlinien produziert und das zahlt sich aus. So sind die Weine des önologischen Naturtalents Jörn Goziewski immer herrlich unverfälscht und strahlend klar.


Das Lokal

Küchenchef Marc Oertel wird inspiriert durch seinen Kräutergarten und die ursprünglichen Produkte, die rund herum um die Ankermühle wachsen. Er präsentiert eine hochwertige, natürliche Küche. Er strebt nicht nach Sternen, sondern danach, alte Gerichte und alte Rezepte neu zum Leben zu erwecken.
Hier werden nicht nur Saucen, Dips, Kartoffelsalat und Spätzle noch selbstgemacht., sondern sonntags gibt es auch noch den traditionellen „Sonntagsbraten“ mit Klößen oder einen Frischlingsbraten vom Wollschwein.

Die Karte wechselt nach Angebot und Saison.
Im Frühsommer läßt man sich Sauerampfer-Mousse schmecken, gefolgt von einem Weinschaumsüppchen mit Borretschöl.
Bei den Hauptgerichten darf der Spargel nicht fehlen, aber auch das Grünkernrisotto oder Nudeln mit Sauerampfer-Schmand gefallen.
Wer sich nicht entscheiden kann, bestellt die „Ankermühle Küchentour“, kalte und warme Leckereien in wahlweise zwei oder drei Gängen.

Eigene Produkte sind u.a. Quitten und Birnen; ganz besonders zu erwähnen sind die 14 eignen Walnussbäume aus deren Nüssen Marc Oertl schwarze Walnüsse, schwarzen Walnuss-Sirup und Speisen mit Nüssen gestaltet.

Das Fleisch kommt vom Fleischhof Bayer aus dem Rheingau. Das Brot wird extra nach Rezeptvorgaben von Birgit Hüttner von der Bäckerei Faust Rheingau gebacken. Der Käse stammt von der Bergkäsestation in Wiesbaden (bio-zertifiziert) und die Lachsforellen kommen aus dem nahegelegenen Wispertal.

Ganz unverkennbar ist die Handschrift von Marc Oertl beim Gebrauch der vielen Kräuter wir z.B. Sauerampfer, Lavendel, Rosen- und Borretschblüten, Löwenzahn und Ringelblume.

Die angebotenen Weine stammen überwiegend aus dem Weingut selbst. Die Weine von Weinmacher Jörn Goziewski werden künftig sicher von sich hören lassen!

Weine und Küche wurden aktuell mehrfach ausgezeichnet.

Besonders angenehm fällt das kompetente, freundliche und durchaus auch humorvolle Servicepersonal auf.

http://www.ankermuehle.de/fileadmin/images/downloads/VivArt_WI_RH_03_2012_RZ_16-17_Doppelseite.pdf

Besonderheit

* Tagungen in den Tagungsräumen unterm neu renovierten Dach
* Die von Birgit Hüttner mit viel Liebe und Geschmack ausgerichteten Events rund um das Weingut (siehe Website; es wird auch ein Newsletter per EMail angeboten)
* „Hochzeitsfeiern in der Natur“ rund um den Teich
* Familienfeiern im Kaminzimmer


Weintipp

Ankermühle 'Gabriel' Riesling trocken 2010

Ökologischer Anbau, das bedeutet natürlich, dass auf moderne Hilfs- und Zusatzstoffe verzichtet wird. Die Trauben werden darum ausschließlich mit weinbergseigenen Hefen vergoren. Bei der Vinifizierung hat sich der Kellermeister ausgetobt: Zur Hälfte wurde der Wein in Edelstahltanks ausgebaut, zur anderen Hälfte im Stückfass, also im Holz. Das verleiht dem Riesling zusätzliche Würze und Dichte. Abgefüllt wurde der trockene Wein im August 2011.
Ankermühle 'Gabriel' Riesling trocken 2010
Auch als Kellermeister darf man sich mal so richtig austoben. Jörn Goziewski hat den Gabriel zu seiner „Spielerei“ erklärt und einen Wein geschaffen, der uns bei der gemeinsamen Verkostung einfach begeistert hat. Der Riesling trocken 2010 wurde je zu einer Hälfte im Edelstahltank und im Stückfass ausgebaut, also einem 1.200l-Fass. Diese Vorzugsbehandlung steht ihm hervorragend, denn so verfügt der Wein nicht nur über eine saftige Frucht, eine feine Mineralik und die geliebte, blendende Säure. Nein, ihm wurde auch noch eine würzig-cremige Seite mit auf den Weg gegeben. So bekommt man bei der Ankermühle für unfassbar kleines Geld einen gehaltvollen, schmelzigen Riesling, den man kaum absetzen möchte. Der absolute Favorit unserer internen Weinprobe und einer der größten Sieger in Sachen Preis-Genuss-Verhältnis, die wir je im Glas hatten. Wir können uns nur der Lobhymne von Captain Cork anschließen!

http://www.ankermuehle.de/fileadmin/downloads/vernetzt-GORDELIK_01.pdf



Sonntag, 30. September 2012

Sieben Kandidatinnen stellen sich zur Wahl der 74. Pfälzer Weinkönigin


Sieben Kandidatinnen stellen sich zur Wahl der 74. Pfälzer Weinkönigin

Die Kandidtainnen zur Wahl der Pfälzischen WeinköniginAm 5. Oktober steht die Jury aus Journalisten, Werbefachleuten und Vertretern der Pfälzer Weinwirtschaft, die traditionell die Pfälzer Weinkönigin bestimmt, vor einer besonders schwierigen Aufgabe: Sieben Kandidatinnen wollen Nachfolgerin von Anna Hochdörffer aus Landau-Nußdorf, der amtierenden Pfälzer Weinkönigin, werden. Die Wahl der Pfälzischen Weinkönigin wird auch in diesem Jahr zum Fernseh-Ereignis: Das Rhein-Neckar-Fernsehen (RNF) überträgt die Wahlveranstaltung an drei Tagen und war auch bei der Konzeption federführend. Und die Vereinigung Pfälzer Genossenschaften unterstützt als Hauptsponsor die Sendung über die Wahl der Pfälzer Weinkönigin. Mona Bäder aus Neustadt-Mußbach, Lisa Gabel aus Herxheim am Berg, Franziska Keck aus Ellerstadt, Carina Krack aus Deidesheim, Freya Lichti aus Laumersheim, Andrea Römmich aus Edenkoben und Carolin Wolf aus Edesheim - das sind die Kandidatinnen, die gemeinsam für die Pfalz und ihren Wein werben möchten. Nach den Fragen der Fachjury am Vormittag wartet am Wahlabend ein Auftritt vor fast 1000 Besuchern auf die künftigen Botschafterinnen der Pfalz. Bei der Krönungsveranstaltung im Neustadter Saalbau gilt es mit Weinwissen, Schlagfertigkeit und Charme zu überzeugen. Moderiert wird diese Veranstaltung von den beiden bekannten Moderatoren des RNF, Tina Ries und Markus Hoffmann. Das RNF überträgt die Wahl in einer zweistündigen Sendung an drei Terminen: am Samstag, den 6. Oktober, ab 21.30 Uhr, am Sonntag, 7. Oktober, ab 17 Uhr sowie am Montag, 8. Oktober, ab 8.00 Uhr. RNF, das Fernsehprogramm für die Metropolregion Rhein-Neckar, wird über Kabel in 961.000 Haushalte der Rhein-Neckar-Region eingespeist, kann über Satellit in ganz Europa gesehen und auch über T-Home-Entertain in etwa 1,3 Millionen Haushalten empfangen werden.
Ein Beleg für die Außenwirkung des Amtes ist die Tatsache, dass auch die heimische Wirtschaft die engagierten jungen Frauen als Werbeträger für die eigenen Produkte entdeckt hat. So können sich die Bewerberinnen schon jetzt auf neue Schuhe freuen. Denn die Pfälzer Schuhfabrik Peter Kaiser wird sie, wie ihre Vorgängerinnen, mit hochwertigen und modischen Damenschuhen ausstatten. Die neu gewählte Pfälzische Weinkönigin 2012/2013 erhält vom Atelier für Schmuckgestaltung Annette Schleuning aus Landau wieder einen Ring, den sie gemeinsam mit der Goldschmiedin gestalten wird. Und damit sie immer gut bei ihren Terminen ankommt, wird ihr ein Mini entweder vom BMW-Autohaus Vogel in Landau oder vom BMW-Autohaus Scheller in Bad Dürkheim zur Verfügung gestellt.
Quelle: Pfalz.de

Samstag, 29. September 2012

Julia Bertram von der Ahr ist neue Weinkönigin



foto-deutscheweine.de
Für die Wahl zur deutschen Weinkönigin waren noch sechs Kandidatinnen im Rennen - neue Weinkönigin ist Julia Bertram von der Ahr. Die Entscheidung fiel  heute abend in Neustadt an der Weinstraße vor rund 70 Juroren und etwa 1000 Gästen.
Am vergangenen Samstag hatten sich die Gebietsweinköniginnen gegen sieben weitere Kandidatinnen durchgesetzt. Im Finale waren neben Fachwissen auch Charme und Schlagfertigkeit gefragt.
Die Finalistinnen waren Julia Bertram von der Ahr (Foto), Natalie Henninger aus Baden, Melanie Hillenbrand von der Hessischen Bergstraße, Anna Hochdörffer aus der Pfalz, Helgard Frey aus Rheinhessen und Petra Hammer aus Württemberg. Die Gewinnerin wird die 64. Deutsche Weinkönigin und Nachfolgerin von Annika Strebel aus Rheinhessen sein.
Der Königin stehen zwei Prinzessinnen zur Seite: Anna Hochdörffer und Natalie Henninger. Die Wahl wird vom Deutschen Weininstitut organisiert, der Marketingorganisation der Weinbranche. dpa

Mitolo Wines

Für ein so junges Weingut ist Mitolo Wines schon recht reich an Geschichte. Das liegt vor allem daran, dass die Weine aus dem Stand mit hohen und höchsten Kritikerweihen ausgestattet wurden und tatsächlich das repräsentieren, was sich der Besitzer Frank Mitolo seit dem Gründungsjahr 1999 auf die Fahne geschrieben hat: Reinheit, Eleganz und Kraft. Mitolo, unverkennbar italienischer Herkunft, kam als Kartoffel-Erzeuger zu Wohlstand, bis ihn seine Weinleidenschaft neue Wege gehen ließ. Als Önologen konnte er keinen Geringeren als Ben Glaetzer verpflichten, die Trauben stammen aus den berühmten Regionen Barossa Valley und McLaren Vale, wo die Weingärten in der Nähe der Küstenstadt Port Willunga liegen. Hier schafft die Nähe zum Ozean ein mediterranes Klima, das zusammen mit den Böden aus schwerem Lehm, Sandstein und Ton ideale Anbaubedingungen für Weltklasse-Weine ergibt. Dass bei einem jungen australischen Weingut auch die Kellertechnik vom Feinsten ist, versteht sich von selbst. Eines ist allerdings für Down Under eher ungewöhnlich: Mitolo ist ein lupenreines Familienunternehmen – Bella Italia lässt grüßen – und so ist natürlich klar, dass Frank Mitolo die Weine seinen Liebsten widmet: So ist der G.A.M. Shiraz eine Hommage an seine drei Kinder Gemma, Alexander und Marco.
Erzeuger 675Frank Mitolo

Weintipp

Mitolo 'G.A.M.' Shiraz McLaren Vale 2009




Der Mitolo G.A.M. ist aus 100% Shiraz, der im sogenannten Chinablock-Vineyard in Wallunga am südlichen Ende des McLaren Vale gewachsen ist. Die Fermentation fand teilweise kalt und teilweise bei warmer Temperatur statt, wobei wiederum ein Teil in Barriques vergoren wurde. Nach der malolaktischen Gärung reifte der Wein für insgesamt 18 Monate überwiegend in feinporigen Oxhoft- Fässern, davon 70% neu, in einem Verhältnis von 80% französische Eiche und 20% amerikanische Eiche, und 30% gebraucht (ein Jahr und zwei Jahre alte) ebenfalls aus französischer und amerikanischer Eiche.
Ben Glaetzer
Der Mitolo G.A.M. McLaren Vale Shiraz ist ohne Frage einer der besten Aussie-Shiraz, der sich zu Recht selbstbewusst in Klasse und Preis der Weinwelt präsentiert. Aber nicht erst die 96-100 Parker-Punkte für den 2003er haben für Aufsehen gesorgt. Auch die Jahrgänge danach waren allesamt gigantisch und gesucht wie die besten Crus der Welt. Denn genau das ist er auch. Ein 'Grand Cru' aus McLaren Vale, der sich mit seiner dunkelroten Farbe, dem kolossalen Bouquet nach Bourbon-Vanille, Mokka, Edelholz, Blaubeeren und reifen Pflaumen, seiner delikaten Kräuterwürzigkeit und seiner schier göttlich-köstlichen Darbietung am Gaumen, in die Reihe der ganz großen Shiraz dieser Welt stellt. Kein Wunder also, dass hier der Decanter seinen seltenen ‚Decanter Award‘ vergibt und den Mitolo G.A.M. McLaren Vale Shiraz 2009 ganz unbritisch als ‚Knockout-Shiraz‘ bezeichnet. Dazu passt am besten ein dickes T-Bone-Steak! 

http://www.wine-in-black.de/i/496pps8i


Rotwein

Freitag, 28. September 2012

Terroir: Weinkultur und Weingenuss in einer globalen Welt von Reinhard Heymann-Löwenstein

Wein ist von Beginn an mehr als nur ein Getränk gewesen. Heute dominieren technisch perfekt gemachte, genormte Weine den Markt. Sie wecken bei vielen zunehmend die Sehnsucht nach ehrlichen, authentischen "kulturbeseelten" Weinen, nach "Terroirwein", der durch das schöpferische Zusammenspiel von Lage, Reben, Klima und der Kunst des Winzers entsteht. Reinhard Heymann-Löwenstein zeigt kenntnisreich und geistvoll die kulturgeschichtlichen, mythologischen und philosophischen Aspekte des Weins. Und er plädiert für eine neue Weinkultur, für "Terroir" als Gegenbewegung zu industrialsiertem Fastfood in der Weinwelt.




Die hilfreichsten Kundenrezensionen
23 von 26 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich
5.0 von 5 Sternen In der Höhle des Löwensteins 1. Juni 2009
Format:Gebundene Ausgabe
"Terroir, Plädoyer für eine neue Weinkultur" heißt das Buch, Reinhard Löwenstein der Autor. Da darf man sich auf einiges gefasst machen. Einen Kreuzzug gegen die Coca Cola-Weine, eine Philippika gegen Vermassung und Technisierung, eine flammende Rede für das Ursprüngliche, Natürliche im Weinbau.

Von wegen! So einfach macht Reinhard Löwenstein es sich nicht. Das Buch ist vielmehr überraschend neutral und absolut sachlich. Mit großer Zielsicherheit werden oberflächliche Vorurteile demontiert. Fast schon mit Freude an der Desillusionierung, an der Zerstörung liebgewordener Gemeinplätze seziert Löwenstein Begriffe wie "natürlich" oder "naturbelassen". Der Wein mag ein Kulturgut sein, so seine These, doch komme in dieser Bezeichnung schon zum Ausdruck, dass die Rebe kultiviert werden will, d.h. eben gerade nicht naturbelassen bleibe. Welche dieser kultivierenden Eingriffe dann noch "natürlich" seien und welche artifiziell, lasse sich allenfalls willkürlich festlegen, einen objektiven Maßstab gebe es dafür nicht. Auch wenn sich bei dem einen oder anderen technischen Verfahren der Moderne die Nackenhaare stärker sträuben mögen als bei jahrhundertlang bewährten Techniken, sei allein die Tradition noch kein Argument für Natürlichkeit.

Mit der gleichen Klarheit geht es dem "Biowein" an den Kragen. Auch hier stellten sich die gleichen Abgrenzungsschwierigkeiten, da selbst die biologischsten Winzer zwischen Rebstock und Weinflasche zumeist nicht völlig auf Schwefelung oder andere chemisch-physikalische Eingriffe verzichten könnten. Und so sieht Löwenstein - wer hätte das gedacht - selbst spinning cone column und andere hochmoderne Bearbeitungstechniken keineswegs nur kritisch. Es braucht auch Massenwein, meint er. Und von dieser Erkenntnis ausgehend, besitzt er die Größe zu der zumindest unter Weinfreaks politischen Unkorrektheit, zunächst einmal nichts zu verdammen, was das Massenprodukt besser machen könnte. Wichtig sei allein die Ehrlichkeit in der Kommunikation. Wer auf Pellets und Ähnliches zurückgreift, soll wenigstens nicht behaupten, seine Weine seien im Barrique gelagert.

Selbst das geliebte Terroir wird relativiert. Was das denn eigentlich sei, fragt Löwenstein. Und kritisiert, dass der Begriff zumeist auf den Boden verengt wird, obwohl doch auch Klima, angebaute Rebsorte und Umgang des Menschen/Winzers mit dem Wein(berg) erheblichen Einfluss nähmen. Und selbst die Betrachtung des Bodens führe nicht automatisch zu klaren Ergebnissen - man kann natürlich rein nach der Lage z.B. von einem Uhlen-Terroir sprechen, kann aber auch weiter aufdröseln in die einzelnen geologischen Teile des Uhlen, dann gäbe es ein Blaufüßer Lay-, ein Laubach- und ein Roth Lay-Terroir. Und selbst da muss nicht Schluss sein - wer hinderte uns daran, das noch weiter aufzugliedern, bis dann irgendwann fast jede Flasche ihr Terroir hat? Löwenstein selbst, der meint, irgendwann müsse schließlich Schluss sein.

Der Rückgriff auf das Beispiel des Uhlen ist übrigens fast der einzige Exkurs auf den eigenen Weinkosmos in Winningen, den Löwenstein sich erlaubt. Ansonsten enthält sein 170 Seiten starkes Werk weder Eigenwerbung, noch finden sich die sonst so beliebten Hinweise - "ich mache da in meinem Weinberg ja grundsätzlich wie folgt, und der Erfolg bestätigt mich...". Ein angenehmer Verzicht auf Sendungsbewusstsein erlaubt nicht nur eine besonders nüchterne Betrachtungsweise, sondern öffnet auch die Tür zu einem wunderbar leichtfüßigen, essayistischen Stil - jederzeit humorvoll und gelegentlich auch ein wenig bissig geschrieben, natürlich, soweit kann sich Löwenstein nicht verleugnen. Wie er beispielsweise Steiner und anthroposophische Lehren auseinanderpflückt, ist ein wahres Vergnügen.

Die Kehrseite dieser Nüchternheit ist allerdings, dass der Titel des Werkes ein wenig Lügen gestraft wird. Denn ein echtes Plädoyer findet man in diesem Buch höchstens zwischen den Zeilen. Und es ist eines, an dem der eine oder andere Schwarzweißmaler schwer zu kauen haben wird. Denn Löwensteins Credo scheint zu sein, dass grundsätzlich zwar der Begriff des Terroirs einen Weg in die Zukunft weisen kann, jedoch ist dieser Weg keine durch Baumreihen abgegrenzte Allee, sondern eher ein verschlungener Pfad. Natürlich sei eine Lagenklassifikation sinnvoll, gibt er zu. Und natürlich gebe es einen Unterschied zwischen Massenware und dem qualitativ hochwertigen Produkt, das sich bei Löwenstein vor allem durch jene Individualität auszeichnet, die durch einen weiten Terroirbegriff geprägt wird (also wieder Boden, Rebsorte, Klima und menschliche Handhabe der Technik). Aber klare Regeln, was erlaubt sein soll und was verboten, was richtig und was falsch, die soll es nicht geben. Ehrlichkeit und Transparenz sind wichtig, alles andere, so ergibt sich aus dem Epilog, einem Dialog zwischen Dionysos und Apoll, werden hoffentlich die Menschen richten - durch kluge Entscheidungen bei der Weinbereitung auf Winzerseite und auf Qualität und Individualität zielende Nachfrage auf Kundenseite. Nicht umsonst wird Zhuangzi zitiert: Der wahre Reisende weiß nicht, wohin die Reise geht.

Er hätte es uns wirklich einfacher machen können, der Schieferflüsterer aus Winningen. Aber so ist er halt, unberechenbar und dabei in jeder Zeile immer voller Hingabe an den Wein. Ich habe das Buch jedenfalls nicht aus der Hand legen können und es in einem Zug verschlungen. Unklar ist nur, welcher der drei Uhlen dazu am besten passt.
Buch24.de - Bücher versandkostenfrei

Montag, 24. September 2012

Castellare di Castellina

Poderi Castellare di Castellina ist eines der berühmtesten Weingüter der Toskana, das umrahmt von einem natürlichen Amphitheater etwa 80 Hektar im Herzen des Chianti-Classico-Gebiet besitzt, davon sind fast 33 Hektar Rebfläche. Die Weinberge liegen auf einer Durchschnittshöhe von 370m ü.d.M. und sind zwischen 5 und 30 Jahre alt. Neben den Weinbergen gibt es etwa 12 Hektar Olivenhaine und 15 Hektar mit einer Mischkultur. Der Rest ist Wald. Castellare di Castellina wurde 1968 aus einem Zusammenschluss von fünf Betrieben geboren. Die günstige südlich ausgerichtete Lage mit viel Sonneneinstrahlung, eine vielfältige Bodenstruktur mit kalkhaltigem Mergel, Mergel und Ton und ausreichend Regen schaffen ideale Bedingungen für große Weine.


Beim Rebsortenspiegel ist das Weingut einen ganz besonderen Weg gegangen. Schwerpunkte sind die klassischen toskanischen Rebsorten wie Sangioveto, Malvasia Nera, Canaiolo und Ciliegiolo, die ergänzt werden durch Merlot, Cabernet Sauvignon, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Doch anders als mittlerweile üblich in der Toskana, mischt man hier nicht, sondern bleibt beim Chianti Classico, Chianti Classico Riserva, bei der Einzellagen-Riserva 'Il Poggiale' und beim Supertuscan 'I Sodi di San Niccolo' puristisch und verzichtet auf französische Rebsorten, die einzeln vinifiziert werden. Dass auch im Keller alles vom Feinsten ist, dafür sorgt seit Jahrzehnten der Besitzer Paolo Panerai, ein bodenständiger Visionär, für den Tradition und modernste Technik kein Widerspruch sind. Edelstahltanks mit Temperaturkontrolle, schonende Pressen, blitzsaubere Abfüllanlage und eine stattliche Anzahl Barriques aus Allier- Tronçais-, Nevers-, Limousin- und Vosges- Eiche schmücken den Keller. Partnerschaften mit der Universität Mailand, der Universität von Florenz und dem Institut für San Michele in Südtirol sorgen ferner für die Fortentwicklung des Weinbaus und des Rebguts.


Zudem hat man mit Alessandro Cellai einen der erfahrensten und profiliertesten Önologen Italiens im Boot. Kein Wunder also, dass das Weingut in der internationalen Presse seit Jahrzehnten hochgelobt wird und in den letzten Jahren regelrecht zu einem Höhenflug angesetzt hat. „As excellent as the wines often are, my impression is that quality and consistency have both increased in a big way over the last few years.” bringt das Antonio Galloni vom Wine Advocate auf den Punkt!

Weintipp:

Castellare di Castellina Chianti Classico 2010

Manchmal kann man sich schon ein wenig wundern. Da gibt es seit Jahrzehnten ein renommiertes Chianti-Weingut in der Toskana, das sich ohne weiteres mit den anderen Granden der Branche wie Fontodi, Castello di Ama, Fonterutoli, Castello di Rampolla oder Querciabella messen kann, doch sucht man die Chianti Classico von Castellare di Castellina hier zu Lande meist vergeblich. Che peccato! Denn die sind nicht nur bester Ausdruck toskanischer Winzerkunst, brillieren mit überragenden Bewertungen und erweisen sich als enorm lagerfähig. Nein, sie sind auch mit einem phantastischen Preis/-Qualitäts-Niveau gesegnet. Deshalb freuen wir uns, Ihnen die Castellare di Castellina Chianti Classico Riserva von der Einzellage Il Poggiale vorzustellen.

 
Der 2009er ist der pure Kern eines grandiosen Sangioveto-Weines. Schon die brillant funkelnde rubinrote Farbe lässt das Weinherz höher schlagen. Und dann erst das Bouquet, das mit einem spektakulären Aromen-Panorama von schwarzen Kirschen, Veilchen, Brombeeren, Lakritz, Edelholz, mediterranen Kräutern und Mineralität, die Nase geradezu betört. Am Gaumen nicht weniger beeindruckend… unglaubliche Balance zwischen schierer Kraft, schwebender Eleganz, tiefer Frucht, perfekt dosiertem Holz und filigraner Mineralität. Der Nachhall noch ungestüm, fast wild, energisch und ein Potenzial für 10 Jahre der Reife zeigend, wenn nicht länger. Wer sich schon immer fragte, warum der Chianti Classico mal zu den besten Weinen der Welt gezählt wurde, der findet hier eine Antwort, die sich gewaschen hat! -