Donnerstag, 25. Oktober 2012

Die besten Reiseziele für Weinliebhaber 2012


Die besten Reiseziele für Weinliebhaber 2012

Toskana
  • View from the tower.
  • Amazing Romitorio!
  • is this a painting??
  • Vinci
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Montag, 22. Oktober 2012

Grauburgunder holt auf auf dem deutschen Weinmarkt

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Es gibt eine Anekdote unter Winzern, wonach sich der Absatz des Grauburgunders verdoppelt, wenn er auf den Preislisten in „Pinot Grigio“ umbenannt wird.

Das ist sein italienischer Name, in Frankreich stehen die Flaschen unter „Pinot Gris“ im Regal, hierzulande ist die Rebsorte auch als Ruländer bekannt. Prominentes Oberhaupt der edlen Burgunderfamilie ist zwar nach wie vor der rote Spätburgunder. Aber seine weißen Geschwister Grau- und Weißburgunder holen auf. Wenn es nach dem Deutschen Weininstitut in Mainz geht, dann sollen sie stärker als typische deutsche Weißweinsorte – neben dem Riesling – auf dem internationalen Markt etabliert werden.

Bereits mit dem weltweiten Pinot-Grigio-Hype Anfang der 1990er- Jahre hatte der Grauburgunder auch hierzulande mehr Freunde gewonnen, schließlich ist Deutschland weltweit der zweitgrößte Erzeuger. Geschmacklich unterscheidet sich der Wein deutlich vom Riesling, vor allem wegen seiner niedrigeren Säurewerte.

Ein Blick auf die Anbaustatistiken zeigt: Wuchs Grauburgunder 1991 noch auf 2500 Hektar, so waren es 2011 bundesweit bereits rund 4900 Hektar. Allerdings bedeutet dies ein Plus auf insgesamt niedrigem Niveau, standen doch 2011 nur auf knapp fünf Prozent der deutschen Weinbaufläche Grauburgunder-Reben. Zu groß ist nach wie vor die Übermacht der deutschen Klassiker Riesling, Müller-Thurgau und Spätburgunder.

Der Grauburgunder sei eine eher schwierige Rebsorte, die sehr vorsichtig behandelt werden will, sagt Winzer Konrad Salwey aus dem badischen Oberrotweil am Kaiserstuhl. Wenn es gelingt, den feinen Duft zu bewahren, dann kämen die Noten Honigmelone, Datteln und Feige zum Vorschein. „Sie dürfen nicht zu fett und zu füllig wirken.“

Grauburgunder ist vermutlich durch eine Mutation des Spätburgunders entstanden, laut Fachliteratur wurde er erstmals im 14. Jahrhundert kultiviert. Der Überlieferung nach machte der Speyerer Kaufmann Johann Ruland die Sorte in Deutschland bekannt, indem er die Reben in seinem Garten anbaute und vermehrte. Heute wachsen die Rebstöcke mit den rötlichen, kompakten Trauben unter anderem in Frankreich, Italien, Österreich und Osteuropa.

Sommelière Natalie Lumpp aus Baden-Baden sieht Grauburgunder teils kritisch. Auf dem deutschen Markt seien viele plumpe, rustikale Weine mit wenig Finesse, sagt sie. „Auch international wird einem viel Plörre angeboten.“ Beim Erfolg des Pinot Grigio sei eine Menge Werbung im Spiel. Aber: „Es gibt gute Grauburgunder in Deutschland, nur die muss man schon suchen.“ Wenn allerdings ein Winzer ein Händchen für die Sorte habe, dann hätte der Wein viel zu bieten. „Er passt gut zum Herbst und Winter, als Essensbegleiter etwa für Geflügel oder Pilzgerichte“, erklärt die Weinexpertin.

Von einer ganz besonderen Eigenschaft hätte ihm sein Vater berichtet, sagt Salwey. „Grauburgunder wirkt anregend. Er macht manchmal etwas leidenschaftlich.“ Aber da wolle er nicht ins Detail gehen. Nur einen Rat hat Salwey noch in petto: „Menschen mit Herzproblemen sollten den Grauburgunder nicht als Lieblingswein wählen.“...
Essen & Trinken: Grauburgunder holt auf dem deutschen Weinmarkt auf - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/panorama/welt/essen-und-trinken-grauburgunder-holt-auf-dem-deutschen-weinmarkt-auf_aid_830220.html

Château d'Yquem

Es gibt Namen in der Welt der Weine, die haben einen so überwältigenden Klang, dass man weiche Knie bekommt, wenn man sie hört. Einer davon ist ohne Zweifel Château d'Yquem, seit mehr als 200 Jahren die Ikone des Sauternes. Jeder, der auch nur einmal diesen legendären Premier Cru Supérieur verkosten durfte, ist danach für alle Zeiten verzaubert. Faszinierend auch die unschlagbare Lagerfähigkeit eines Château d'Yquem. Sie suchen einen Wein, der auch noch in 50, 60 oder 80 Jahren schmecken wird? Voilà, hier ist er!




Das Château d’Yquem [ʃaˈto diˈkɛm] ist eines der berühmtesten Weingüter der Erde, es produziert ausschließlich Weißweine, die zu den teuersten Weinen gehören. Bekannt ist es vor allem für seinen Süßwein.
Das Gut liegt in Sauternes, einer kleinen Ortschaft südöstlich von Bordeaux. Es ist das einzige Gut des Bordeaux, das anlässlich der Klassifikation von 1855 einen offiziellen Status als Premier Grand Cru Classé Supérieur genießt.
Das 100 ha große Weingut war Jahrhunderte im privaten Besitz der Familie Lur Saluces. Der Urahne sei ein „Kind der Liebe“ eines der Sonnenkönige von Versailles gewesen. Der heutige Graf Lur Saluces verkaufte das Gut 1996 an den Luxusgüter-Konzern LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy), verblieb zunächst im Angestelltenrang eines Directeur General und wurde 2004 pensioniert. Er wurde durch Herrn Lurton ersetzt, der vormals auf Château Cheval Blanc, einem der besten Saint-Émilion-Weingüter, verantwortlich zeichnete.
Die Arbeit auf Yquem kennt einige Besonderheiten und Unterschiede zu anderen Weingütern:
  • Die Lese geschieht mehrfach auf denselben Feldern: man erntet ein Feld nicht nach mittlerer Reife ab, man erntet auch nicht Trauben als Ganzes, sondern selektiert bei der Ernte in mehreren (bis zu zehn) Lesegängen aus den Trauben die einzelnen Beeren heraus, die gerade den richtigen Reifegrad haben.
  • Yquem bringt in schlechten Jahren, wenn das Wetter nicht genügend mitspielte, gar keinen Grand Vin, den „großen“ Süßwein unter dem Namen Château d’Yquem heraus. Die Weintrauben werden dann an andere Güter oder Händler verkauft, oder sie stehen dem trockenen Weißwein „Y“ (gesprochen Igrek) zur Verfügung. Bestimmte Jahrgänge von Yquem-Weinen gibt es daher gar nicht. Das Gut verzichtet dann – bei fortlaufenden Kosten – auf viele Millionen Euro Verkaufserlöse, weil man nicht will, dass ein Wein in den Handel gelangt, der den eigenen hohen Erwartungen und denen der Kundschaft nicht entspricht. Im 20. Jahrhundert geschah dies immerhin neun mal (1910, 1915, 1930, 1951, 1952, 1964, 1972, 1974, 1992).
  • Yquem belässt den jungen Wein zur Fassreife vier Jahre lang in den Barriques, den Eichenfässern von 225 Litern, ein Jahr mehr als alle anderen Sauternes-Güter, und doppelt so lange wie die hochwertigen Rotweingüter dies tun, bevor die Weine auf Flaschen abgefüllt werden und in den Verkauf gelangen.
Yquem hat eine nachgerade fanatische Qualitäts-Philosophie. Dementsprechend extrem aufwendig wird gearbeitet, und dementsprechend teuer ist der Wein. Pro Hektar werden nur 1250 Flaschen produziert, dies entspricht einem Ertrag von knapp 9–10 hl/ha. Aufgrund der hochwertigen Arbeit und aufgrund der besonderen Eigenschaften dieser Weine sind sie äußerst lange haltbar; selbst weit über hundert Jahre alte Flaschen versprechen hohen Genuss.
Im Jahr 2008 schlossen sich neben Château d’Yquem noch 16 Weingüter des Bordeaux, darunter so namhafte wie Château Suduiraut, Château Olivier und Château La Tour Blanche, in einem Gemeinschaftsprojekt zusammen, mit dem Ziel, bei knapper werdendem Rebmaterial eigene Klone der Rebsorte Sémillon nachzuziehen.
Einen großen Schub erhielt Bordeaux im Jahr 1152: Durch die Heirat von Henry Plantagenet, des späteren Königs Heinrich II. von England, mit Eleonore, der Erbin von Aquitanien, geriet ein großer Teil Westfrankreichs unter britische Herrschaft. Das befestigte Anwesen, das das Tal des Ciron dominiert, gehörte damit ab dem 12. Jahrhundert den Engländern.
Mit dem Ende der dritten Phase des Hundertjährigen Krieges im Jahr 1453 kam die Region um Bordeaux wieder unter die Kontrolle der französischen Krone. 140 Jahre später pachtete Jacques de Sauvage das Anwesen durch einen Vertrag vom 8. Dezember 1593. Er erweiterte zu Ende des 16. und zu Anfang des 17. Jahrhunderts das Gutsgebäude durch das Anlegen einer Kapelle sowie den Anbau eines Nordflügels. Die Familie Sauvage legte den Grundstein des guten Rufs des Weinguts. In den Adelsstand erhoben, erwarb Leon de Sauvage das Gut im Jahr 1711 definitiv. Erst durch die Heirat seiner Enkelin Françoise-Josèphe Sauvage (1768 – 1851) mit Louis Amédée de Lur-Saluces (1761 – 1788) am 6. Juni 1785 kam das Weingut in den Besitz der Familie Lur-Saluces. Die Familie Lur-Saluces war durch eine Eisenschmiede in der Gemeinde Uza zu Reichtum gekommen.
Als Louis Amédée an den Folgen eines Reitunfalls starb, leitete seine Witwe das Weingut einige Jahrzehnte. Während der Französischen Revolution wurde sie zwar zweimal inhaftiert, konnte das Gut aber im Gegensatz vieler anderer Weingüter des Bordelais in Familienbesitz halten. In einem Schreiben vom Mai 1787 bescheinigt Thomas Jefferson den Weinen den Rang eines erstklassigen Sauternes.
Als ihr Sohn Antoine Marie Henry Amédée de Lur-Saluces (1786 – 1823) im Jahr 1807 Marie Geneviève Françoise Joséphine de Filhot heiratete, brachte diese die Weingüter Château Filhot und Château Coutet in die Ehe ein. Im Jahr 1826 ließ Françoise-Josèphe einen Fasskeller anlegen und konzentrierte die Aktivitäten des Guts auf den Weinbau. Nach ihrem Tod im Jahr 1851 übernahm ihr Enkel Romain Bertrand de Lur-Saluces die Geschicke von Château d’Yquem.

Freitag, 19. Oktober 2012

Wein und Käse Einmaleins


Wein und Käse Einmaleins – ungewöhnliche Kombinationen sind möglich



Käsevielfalt
Neben den klassischen Wein- und Speise-Kombinationen bildet die Verbindung von Käse und Wein eine ganz eigene Welt von aromatischen Verbindungen. Die Zeiten, in denen zu Käse ausschließlich Rotwein getrunken wurde, sind zum Glück vorbei, denn zu den meisten, vor allem weichen Käsesorten passen Weißweine deutlich besser. Schön auch, dass die Vielfalt an gereichtem Käse deutlich zugenommen hat. Der  junge Edamer, mit Weintraube am Picker gereicht, wurde doch irgendwann ein wenig monoton.
Was heute in guten Käsetheken zu finden ist, reicht von spanischem Käse über die riesige Auswahl französischer Käse hin zu holländischen, schweizerischem und auch immer häufiger deutschem Käse. Käse besteht zwar im Wesentlichen aus Fett und Milcheiweiß, die Art der Milch und deren Verarbeitung schafft aber ein ganzes Universum aus Geschmackskomponenten. So kann die Milch grundsätzlich von der Kuh, vom Schaf oder von der Ziege stammen, der Käse kann salzig schmecken, auch sauer, würzig, scharf oder süß, außerdem kann er brüchig sein, fest oder crémig, jung, mittelalt oder gereift. Demgegenüber stehen Weiß- oder Rotweine, Rosé oder Schaumweine, jung oder gereift, trocken, feinherb oder edelsüß, im Holz ausgebaut oder im Edelstahl.
Um diese fast grenzenlose Vielfalt ein wenig zu ordnen, kann man die ideale Kombination mit Weinen einteilen:

Variante 1:

Zu einem frischen, crémigen Käse passt auch ein frischer Weißwein
Crémige Frischkäse und Quark besitzen einen hohen Anteil Milchzucker und wenig Säure. Entsprechend jung darf der Weißwein sein, eine jugendliche Säure besitzen und durchaus fruchtig sein, denn die Frucht unterstützt die feinen Aromen des jugendlichen Käses.

Variante 2:

Zu salzig-säuerlichen Käsen kann man harmonieren oder kontrastieren
Wie schon im Artikel Wein & Speisen anklang, hat man oft die Wahl, ähnliche Aromengruppen nebeneinander zu stellen, oder auch kontrastierende. So bietet sich zu Schafskäse oder Feta aus der Salzlake ein Wein an, der frisch ist, mit relativ viel Säure und einer möglicherweise salzigen Komponente im Geschmack. Ein Beispiel könnte hier ein trockener, frischer Saarriesling sein. Im Kontrast zur salzig-sauren Note des Käses stände ein Süßwein mit wenig Säure, beispielsweise ein Jurançon.

Variante 3:

Gereifte Käse von Ziegen und Schafen
Die typischen, französischen, gereiften Ziegen- oder Schafskäse in ungewöhnlicher Form und häufig mit Asche eingerieben, haben einen säuerlichen Charakter mit einer Note von unreifen Nüssen. Ist der Käse relativ jung, darf auch der Wein jung und fruchtbetont sein. Ein Klassiker ist Sancerre zu Crottin de Chavinol. Je älter und würziger der Käse wird, desto breiter und kräftiger darf auch der Weißwein werden.

Zauberhafte Käsevielfalt

Variante 4:

Weichkäse, die charmanten Verführer
Einer der Klassiker auf der Käseplatte ist der crémige Weichkäse mit weißem Schimmelüberzug. Camembert oder Brie de Maux sorgen dafür, dass die Säure im Wein harmonisiert wird. Die cremige, fettreiche Art kann die Gerbstoffe abmildern, aber nicht zu viel. Daher passt zwar am besten ein Rotwein, jedoch einer ohne zu viel Tannin. Ein Valpolicella passt hervorragend, auch junger Chianti oder frischer Spätburgunder.

Variante 5:

Rotschmiere – Würze und Substanz
Die Rinde dieser Kuhmilchkäse wird immer wieder mit Kochsalzlösung oder Salzwasser abgewaschen. Dies verhindert, dass sich Schimmel bildet. Gleichzeitig fördert der Vorgang ein Bakterium, welches in der Milch vorkommt und sowohl die Farbe als auch den würzigen Geschmack erzeugt. Der Wein, der gegen diese Käseopulenz bestehen will muss selbst viel Kraft besitzen. Opulente Rotweine und kräftige Weißweine mit höherem Alkoholgehalt sind hier angesagt. Ein Klassiker ist der Munster zum Gewürztraminer oder der Epoisses zum reifen Pinot. Auch hier gilt, dass Käse und Wein aus der gleichen Region oft am besten harmonieren.

Variante 6:

Kalt gepresste Käse wie Appenzeller, Gouda oder Mimolette

Kalt gepresste Käse wie dieser Gouda harmonieren mit alkoholreichen südfranzösischen Weinen
Der Salzgehalt dieser festen Käse verstärkt die Frucht im Wein und puffert gleichzeitig die Gerbstoffe. Diese Weine begleiten gereifte Bordeaux genauso gut wie gereifte Burgunder, egal ob rot oder weiß. Auch südfranzösische Weine passen ausgezeichnet, sie dürfen gerne ein bisschen mehr Alkohol haben.

Variante 7:

Warm gepresste Käse wie Manchego, Comté oder Parmigiano

Parmigiano Fabrik
Diese konzentrierten Käse haben einen großen Gehalt an Salz, Fett und Umami, einem natürlichen Geschmacksverstärker. Wenn das Salz auskristallisiert, kommen süße Noten hinzu. Diese Käse harmonisieren Tannine und passen sehr gut zu Rotweinen. Ebenso hervorragend ist die Kombination von gereiftem Parmigiano zu ausdrucksstarkem Champagner.

Variante 8:

Blauschimmel und Süßwein schaffen eine Geschmacksexplosion

Roquefort – der berühmte Blauschimmel-Käse
Es ist die hedonistische, die opulente, die großartige Kombination aus Käse und Wein. Blauschimmel wie Roquefort, Gorgonzola oder Stilton passen so perfekt zu fruchtig-süßen Weinen, dass man nach dem ersten Geschmackserlebnis nicht mehr darauf verzichten mag. Es ist sicherlich eine teure Variante, denn der Käse ist nicht günstig und der Wein ebensoweing, aber es lohnt sich. Hier gilt, je gereifter, salziger und fetter die mit Penicillinum glaucum (Blauschimmel) infizierten Käse sind, desto stärker muss der Wein sein. Roquefort benötigt eine Beeren-, Trockenbeerenauslese oder Sauternes, Stilton harmoniert am besten mit Ruby-Port oder Late Bottled Vintage.

Fazit:

Erkundigen sie sich beim Käsehändler Ihres Vertrauens nach der Herkunft des Produktes. Meistens gibt es gerade bei französischem Käse geeignete Weine der jeweiligen Region. Für Deutschland gilt: Wer sich tiefer mit den vielen Käsereien in unserem Land beschäftigen will, sollte sich das Buch von Ursula Heinzelmann zulegen, es lohnt sich. Je reifer ein Käse ist, desto reifere Weine fordert er. Je fetter ein Käse wird, desto mehr Säure kann er puffern. Je salziger ein Käse desto mehr Süße passt im Wein und umso fester ein Käse ist, desto mehr Gerbstoffe kann er binden.
Ein schönes Erlebnis ist es, mit Freunden einen ganzen Abend lang verschiedene Käse mit unterschiedlichen Weinen zu probieren – kurzweiliger und geschmacksintensiver kann ein Abend kaum sein.
Literaturempfehlung:

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Blindverkostung mit Steve Wonder


Man denkt, alles gesehen zu haben. Dann das: Blindverkostung mit Musik des blinden Musikers Stevie Wonder. Ich musste lachen. Meine Frau auch – aber sie fand es geschmacklos.
Veranstalter ist Vinoresca, der nette Frankfurter Laden der ebenso netten Anjela Wittkowski, in dem ich vor Jahren mal aus einem meiner Krimis gelesen habe. Zur Musik von Stevie Wonder wird ein jeweils passender, deutscher Wein blind verkosten. Der Titel oder der Liedinhalt geben einen Hinweis auf den Wein – wobei um die Ecke gedacht werden darf. Ich frage mich, wie Stevie Wonder das finden würde. Im Lied “Woman in Red” singt er: “The woman in red / Like fine wine she’s going straight to my head”. Gegen Wein hat er also nix. Und wie sich in diesem Video zeigt, hat er auch Humor, was seine Erblindung betrifft.
Die Auflösungen welches Lied zu welchen Wein passt würde ich ehrlich gesagt schon gerne wissen…
10.10.2012 um 23:25, Aus dem Leben eines Weingeniessers

Dienstag, 16. Oktober 2012

Wein & Speisen


Wein & Speisen – ein kleines Einmaleins

Fisch & Wein
Wenn Weine und Speisen aufeinandertreffen, entsteht eine komplexe Mischung von Aromen und Komponenten, die sowohl den Geschmack des Weines als auch den der Speisen grundlegend verändern können. Auch wenn die Experimentierfreude grundsätzlich im Vordergrund stehen sollte, gibt es doch einige Grundregeln, die man beachten sollte, um ein harmonisches und die Sinne betörendes Ergebnis zu erhalten. Unser Blogautor Christoph Raffelt stellt Ihnen diese heute vor.

Grundregeln

Grundregel 1:

Der Geschmack eines Weines ist entscheidend, nicht die Komplexität.
Man kann den Geschmack grundlegend auf vier Komponenten reduzieren: süß, sauer, bitter und salzig. Diese Komponenten sollten in einem harmonischen Verhältnis zu den Speisen stehen.
Passende Kombinationen: süß & süß, süß & sauer, süß & salzig, süß & bitter, salzig & sauer, salzig & bitter
Unpassende Kombinationen: bitter & bitter, sauer & bitter

Grundregel 2:

Die Kraft der Speisen sollte mit der Kraft des Weines harmonieren.
Beispiel: Fisch mit kräftigem, leicht fettigem Fleisch, beispielsweise Wels, wird mit Speck umwickelt und mit einer Weißwein-Sahne-Sauce serviert. Als Beilagen werden karamellisierte Zwiebeln und Bandnudeln gereicht. Zu einem solchen Fisch passt Chardonnay aufgrund der moderaten Säure ausgesprochen gut. Entscheidet man sich allerdings für eine junge, einfache Weinqualität, die vor allem durch ihre Frische und feine Säure besticht, wird dieser neben der Aromenvielfalt des Gerichtes untergehen. Fällt die Wahl jedoch auf einen Grand Cru, beispielsweise aus dem Chablis – der Wein bringt selbst Röstnoten und einen Hauch von Butter und Honig mit – wird sich die Aromenfülle beider Partner ergänzen, ja gegenseitig beflügeln.

Pochiertes Seezungen-Filet mit Pfifferlingen

Grundregel 3:

Der Fettgehalt und die Zubereitungsart von Fleisch und Fisch bestimmen die Auswahl des Weines, nicht die Farbe des Fleisches.
Beispiel 1: Beim gekochten Kalb- oder Rindfleisch, beispielsweise Tafelspitz, wird das Fleisch mürbe und locker. Das Blut verkocht und der Geschmack wird zart und fein. Hierzu harmonieren Weißweine, vor allem wenig säurebetonte Weine wie Weiß- oder Grauburgunder. Wird Meerrettich gereicht, passt halbtrockener Riesling oder Sauvignon Blanc.
Beispiel 2: Zum Entrecôte oder Steak passen kräftige, volumige, expressive Rotweine wie Bordeaux, Malbec, Cabernet Sauvignon oder südfranzösische Rotweine. Zum feineren Filet eignen sich auch subtilere Weine wie guter Pinot Noir. Werden provençialische Kräuter eingesetzt, wären füllige Weine der Rhône die erste Wahl.

Tenderloin Steak liebt einen guten Pinot Noir
Beispiel 3: Kurzgebratenes Rindfleisch aus dem Wok, scharfgewürzt mit Chili, Soja- oder Teriyakisauce, dazu frisches, knackiges, untergehobenes Gemüse. Hier ist nicht das Fleisch entscheidend, sondern der Schärfegrad der Marinade. Schärfe zerstört jeden Rotwein, besonders Weine mit viel Gerbstoffen. Zu diesem scharfen dunklen Fleisch harmoniert fruchtiger Weißwein mit Restsüße wie Riesling oder auch Gewürztraminer, wobei durch die Schärfe des Essens die Süße des Weins praktisch aufgehoben wird.

Grundregel 4:

Die Auswahl der Saucen spielt die entscheidende Rolle im harmonischen Miteinander von Wein und Speisen.
Passende Kombinationen: Chardonnay Premier Cru-Lage Burgund und Beurre Blanc. Der Chardonnay besitzt von sich aus eine cremig-buttrige Note, die durch den traditionellen Säureabbau und den Ausbau im Holzfass noch verstärkt wird. Beide Partner besitzen wenig Säure, sind cremig und weich.
Unpassende Kombinationen: Riesling trockene Spätlese und Beurre Blanc. Der Riesling besitzt zwar ebenfalls eine gewisse Cremigkeit, wirkt aber vor allem säurebetont. Diese Säure wird durch den hohen Fettgehalt der Sauce noch verstärkt und wirkt dann aggressiv und macht den Wein stumpf und bitter.

Grundregel 5:

Es gibt zwei unterschiedliche Herangehensweisen: Die Kombination von Gleichem mit Gleichem, also die Harmonie in Geschmack und Struktur oder die Wechselwirkung, bei der die Kontraste die Klammer bilden.
Beispiel Harmonie: Gedämpfter Zander und Frühlingsgemüse mit einem im Edelstahl ausgebauten Weißburgunder. Hier haben die Komponenten wenig Säure, sind trotzdem frisch und knackig.
Beispiel Gegensatz: Kotelett vom Hällischen Landschwein, Gemüse und Pilze mit Spätburgunder. Das Fett bei Kotelett wirkt beim trocken-fruchtigen Spätburgunder wie ein Geschmacksverstärker.

Klassische Kombinationen von Wein & Speisen

Traditionelle Kombinationen von Wein und Speisen finden sich häufig in Regionen, in denen beides seit langer Zeit hergestellt und zubereitet wird.
Beispiele:
  • Schwarzwälder Schinken und badischer Spätburgunder
  • Maultaschen und Trollinger
  • Crottin de Chavignol und Sancerre
  • Bretonische Austern und Muscadet de Sèvre et Main
  • Coq au Vin und Beaujolais
  • Wiener Schnitzel und Grüner Veltliner
  • Entrecôte und Bordeaux
  • Bœuf Bourguignon und Pinot Noir
  • Choucroute und Elsässer Riesling
  • Munster und Gewürztraminer
  • Bistecca Fiorentina und Chianti
  • Wild mit Trüffel zu Barolo
  • Spargel und Gutedel
Darüber hinaus haben sich Klassiker herausgebildet, die einfach ideal miteinander harmonieren und kulturell gewachsen sind.
Beispiele:
  • Hummer und Champagner
  • Rib-Eye-Steak und Shiraz
  • Stilton und Port
  • Pork Rips und Zinfandel
  • Lamm und Weine von der Rhône


Ideal zum Lamm passen Weine von der Rhône. Zum Beispiel die Cuvée Pierre Perrin
Zutaten, die eher nicht mit Wein harmonieren:
Artischocke, rohe Tomate, roher Spinat, Obst, Rettich (Wasabi), Sardellen, Dijon-Senf, Matjes, Joghurt, Eier, Eis, Kaffee, Vinaigrette
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