Freitag, 2. August 2013

Freinsheimer Talent-Schuppen: Steffen und Andreas Rings

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Ihren "Urknall" erlebten die Brüder im Jahr 2006 mit einem 2. Rang beim Deutschen Rotweinpreis des Magazins Vinum mit der Sorte St. Lauren und einer weiteren Top-Platzierung mit einer Cuvée

Vor ein paar Jahren gab es eigentlich noch kein richtiges Weingut Rings in Freinsheim. Denn Senior Willi Rings (62) verkaufte überwiegend Fasswein. Dennoch war für die Söhne Andreas (23) und Steffen (31) schon in der Jugend klar, dass sie einmal Winzer werden wollten. Heute gehören die beiden zu den hoffnungsvollsten Nachwuchs-Produzenten der Pfalz. Sie dürfen deshalb bereits beim vorbildlichen Talent-Programm des Verbandes der Prädikatsweingüter (VDP) mitmachen, das künftigen VDP'lern die nötigen Denkanstösse gibt.
Ihren "Urknall" erlebten die Brüder im Jahr 2006 mit einem zweiten Rang beim Deutschen Rotweinpreis des Magazins Vinum mit der Sorte St. Lauren und einer weiteren Top-Platzierung mit einer Cuvée. Die zwei Folgejahre wurde es etwas ruhiger, aber die Umstellung im häuslichen Betrieb schritt voran. Steffen, seit 2000 im Betrieb, erinnert sich: "Der Vater musste erst mal umdenken und erkennen, dass man gezielt Trauben entfernen muss, um die Qualität zu steigern. Heute ist das Ausdünnen für ihn Normalität. Es gibt keinen Diskussionsbedarf mehr." Die Rebfläche wuchs recht schnell von ursprünglich 10 auf inzwischen 18 Hektar. Weil sich die Qualität der Rings-Weine herum sprach, lief vor allem der Gastronomieverkauf gut.


Eine solide Ausbildung wurde beiden zuteil. Steffen lernte im eigenen Betrieb ("die Arbeit machte einfach Spaß"), dann beim Staatsweingut in Neustadt und absolvierte schließlich die Weintechniker-Ausbildung in Bad Kreuznach. Dort drückt derzeit der jüngere Bruder, der beim rheinhessischen Top-Betrieb Wagner-Stempel in Siefersheim lernte, die Schulbank mit dem gleichen Ziel wie der "große Bruder". Im Keller schaffen sie gemeinsam an. Um den Verkauf und das Marketing kümmert sich Andreas Rings. Seit 2008 sind sie gemeinsam Eigentümer des Weingutes; Senior Willi übergab guten Gewissens.
"Wir sehen uns immer noch etwas im Umbruch", meint Steffen. Sie sehen ihre Stärke eigentlich bei den Rotweinen und ließen vor kurzem den nächsten Knaller nach 2006 hoch gehen: Mit der 2005er Cuvée "Das Kreuz" (Cabernet Sauvignon, Merlot, St. Laurent und Cabernet franc) waren sie beim 2009er Rotweinpreis Sieger in der Kategorie Cuvées; mit zwei weiteren Cuvées kamen sie in dieser stark besetzten Gruppe ebenfalls ins Stechen der 15 besten Weine. Nächste Zielsetzung ist es, bei Spätburgunder in die Spitze zu kommen. Und dann ist da noch der Riesling, bei dem das Brüderpaar mit den 2008ern aus dem Kallstadter Saumagen und dem Freinsheimer Winterhalt schon Tropfen vorweisen kann, die reif für ein "Großes Gewächs" wären. "Wir achten auf den Lagencharakter und verzichten ganz bewusst auf Prädikate", erklärt Steffen Rings. Im Preis sind die beiden Rieslingweine schon auf Gewächs-Niveau (17 und 15 Euro), aber das Geld wert. (r.knoll)
Quelle: Yoopress

Weinkatalog 2013

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