Die neue Deutsche Weinkönigin hatte Tränen in den Augen: "Das hätte ich nie gedacht", staunte Nadine Poss, als ihr Vorgängerin Julia Bertram die höchste Krone der deutschen Weinwelt auf die rotblonden Locken drückte. Dabei war die 22 Jahre alte Studentin der Internationalen Weinwirtschaft schon als Favoritin in das Finale gegangen.
Mit einem beeindruckend-souveränen Auftritt parlierte sich Nadine in der Vorentscheidung quer durch Fragen nach der Rolle von Weinerlebnisführern oder der Herstellung von Sektgrundweinen. Aufgewachsen ist Nadine im elterlichen Weingut Poss in Windesheim an der Nahe, das zu den führenden Burgunder-Weingütern an der Nahe gehört. Hier wird mit einer alten römischen Villa Rustica im Keller und einer modernen Vinothek Tradition und Moderne gekonnt verbunden. Zu Nadines Hobbys gehört das Steilwandklettern, die Nervenstärke kam ihr bei den Auftritten sehr zugute.
2010 lebte die quirlige junge Frau für ein halbes Jahr bei einer Familie in Spanien und lernte dort das Land und auch die Hitze schätzen. Dass sich Nadine gewandt auch in einer fremden Sprache ausdrücken kann, bewies sie auch auf Englisch. Flüssig und charmant erklärte sie, was ein Gutedel ist, und schwärmte vom Weinerlebnis in Baden. Für die Jury war da schon klar: Hier steht eine beeindruckende Botschafterin des deutschen Weins.
In der Wahlgala am Freitagabend dann beeindruckte Nadine erneut mit einem gekonnten Auftritt Jury und Zuschauer im Saal. Als sie zum Schluss das Erlebnis einer Eiswanderung mit ihrer Familie in Norwegen schilderte, war es im Saal mucksmäuschenstill. "Blaues Eis soweit das Auge reicht, türkise Seen, schneebedeckte Berge", schilderte Nadine das Erlebnis: "Dann stehe ich vor der nächsten Eisspalter, und es heißt: Drüber Springen – geschafft!" Da hatte auch Nadine es geschafft – sie ist die 65. Deutsche Weinkönigin.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen