Dienstag, 24. Juli 2012

Chateau Mouton Rothschild


Das Château Mouton-Rothschild in Pauillac bei Bordeaux ist eines der berühmtesten Weingüter der Welt. Es liegt im Norden der Gemeinde Pauillac, die Teil der übergeordneten Appellation Haut-Médoc ist.
Das Gut ist im Besitz des ursprünglich englischen Zweiges der Bankierdynastie Rothschild. Bei der Bewertung der Weingüter von Bordeauxanlässlich der Weltausstellung in Paris 1855 wurde die Stellung von Mouton mit dem Rang eines Deuxième Cru Classé gewürdigt. 1973 wurde durch den damaligen französischen Landwirtschaftsminister Jacques Chirac Mouton umgestuft zu einem der fünf Güter in der Kategorie Premier Cru Classé.
Die Eigentümerin Philippine de Rothschild-Sereys und ihre Söhne sind Mitglieder der Primum Familiae Vini, ein weltweiter Zusammenschluss traditionsreicher, führender Familienunternehmen für Weinanbau und -handel.
Mouton besitzt 82 ha Rebfläche, die zu 77 % mit Cabernet Sauvignon, zu 12 % mit Merlot, zu 9 % mit Cabernet Franc und zu 2 % mit Petit Verdot bestockt sind. Die mittlere Bestockungsdichte liegt bei 8.500 Rebstöcken je Hektar und das durchschnittliche Alter der Reben liegt aktuell (Stand 2007) bei 48 Jahren. Hieraus werden jährlich ca. 300.000 Flaschen des Erstweines und eine unterschiedliche Zahl an Flaschen des Zweitweines „Le Petit Mouton“ gefüllt. Mouton hat auch einen kleinen Anteil Weißwein namens Aile d’Argent (nicht in obigen Anteilen enthalten), der 18.000 bis 24.000 Flaschen ergibt. Dieser Wein stammt von Reben einer fast 4 Hektar großen Parzelle. Hauptrebsorten sind Sémillon (aktuell 57 %, Stand 2009) und Sauvignon Blanc (42 %), dem ein Anteil Muscadelle beigefügt ist.
Sowohl Château Mouton-Rothschild als auch das weiter nördlich an der Grenze zu Saint-Estèphe gelegene Château Lafite-Rothschild liegen auf einer bis zu 30 Meter hohen Kuppe. Die mehr als acht Meter mächtige Kiesauflage dieser Kuppe ruht auf einem Kalksockel. Dieser Deckenschotter stammt aus Ablagerungen der nahegelegenen Gironde, die zu Ende der Günz-Kaltzeit aus den Pyrenäen fluvoglazial angeschwemmt wurden.
Auf diesem Boden gedeiht die Rebsorte Cabernet Sauvignon vorzüglich. Neben der Tatsache, dass es sich um einen ausgesprochen kargen Boden handelt und die Erträge somit auf natürliche Weise reduziert sind, trägt der durch den Kies begünstigte Wärmehaushalt der Rebfläche zu einer früheren Reife der Rebsorte bei. Durch die mächtige Kiesauflage ist die Rebpflanze gezwungen, die Wurzeln sehr tief in den Boden zu treiben; das Angebot der Nährstoffe ist dabei vielfältiger und beeinflusst in geringem Maße die Aromenvielfalt des Weins. Die Rebparzellen von Mouton-Rothschild verfügen darüber hinaus über eine hervorragende Drainage zum Vallon du Poujalet hin.
Die Summe der förderlichen Elemente erklärt den außergewöhnlich hohen Anteil von fast 80 % Cabernet Sauvignon im Wein des Gutes.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen